Der schöne Rasen


Die Zierde vieler Gärten ist und bleibt eine saftig grüne, glatte, kurzgeschnittene Rasenfläche. Sie ist der grüne Teppich vor dem Hause. Leider findet man selten eine wirklich gut aussehende, gesunde Rasenfläche. Dies ist weniger auf mangelnde Pflege, als auf eine ungenügende, unsachgemäße Vorbereitung des Landes zurückzuführen.

Bedenke stets, daß Rasenflächen Daueranlagen sind. Du kannst den Boden nicht, wie bei allen anderen Kulturen, lockern und mit Humus verbessern. Die Durchlüftung des Bodens ist schlecht, weil das dichte Wurzelgeflecht der Gräser kaum eine Bodenbearbeitung zuläßt. Dadurch besteht bei älteren Anlagen leicht die Gefahr, daß der Boden versauert, sich Moose ansiedeln und die Gräser nach und nach verschwinden.


Hier möchte ich nun beschreiben, was du wissen mußt, um stets eine gesunde und gepflegte Rasenfläche in deinem Garten zu erhalten.



Die Vorbereitung des Bodens

Wie ich oben schon sagte, ist die gründliche und sachgemäße Vorbereitung des Bodens vor der Raseneinsaat von ausschlaggebender Bedeutung für die spätere Entwicklung. Wichtig ist, daß du dem Boden reichlich Humus zuführst und das Erdreich frei von Unkrautwurzeln und Samen ist.

Auf die vorgesehene Fläche solltest du im Herbst gut verrotteten Kompost bringen und diesen möglichst flach einarbeiten. Wenn dir kein Kompost zur Verfügung steht, mußt du dir reichlich Rindenhumus besorgen und diesen in den Boden einarbeiten.
Daß der Boden sehr gründlich und tief gelockert werden muß, brauche ich sicher nicht besonders zu erwähnen. Dabei mußt du jede Unkrautwurzel sorgfältig aufsammeln, besonders auf Queckenwurzeln mußt du achten. Auch eine Vorratsdüngung mit einem speziellen Rasendünger kannst du gleich nach dem Umgraben oder im Laufe des Vorfrühlings geben. Achte aber darauf, daß es sich bei dem Dünger um einen Langzeitdünger handelt!


Im Laufe des Winters setzt sich der Boden, so daß du im Frühjahr die Fläche gut einebnen kannst, denn es ist besonders wichtig, daß das Land vollkommen eben ist. Jede Vertiefung sieht später nicht gut aus und auf den erhöhten Stellen entsteht leicht Trockenheit. Der Samen wird dort schlecht keimen, und auch später werden solche Stellen leicht gelb. Das Mähen einer unebenen Rasenfläche ist mühsam und lästig.

Mit dem Grubber arbeitest du im Frühjahr die Fläche sorgsam durch, zerkleinerst alle Klumpen, entfernst alle Steine und harkst anschließend mit einem Rechen glatt. Da für eine Rasenfläche häufig Erde angefahren wird, die meistens sehr viel Unkrautsamen enthält, empfehle ich stets, die glattgeharkte Fläche 14 Tage liegen zu lassen, nötigenfalls zu gießen, damit alle Unkrautsamen keimen. Danach wird das Stück flach gehackt und das Kraut abgeharkt, dann hast du später wesentlich weniger Last mit Unkraut. So mancher Gartenfreund hat schon geglaubt, Unkrautsamen ausgesät zu haben, weil vor lauter Kraut kein gekeimtes Gras mehr zu sehen war. Leicht wird dann dem Samenlieferanten die Schuld gegeben.


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Die Aussaat

Kurz vor der Aussaat harkst du die Fläche noch einmal, damit die Erdoberfläche vollkommen glatt ist. Dann wird der Samen gleichmäßig mit der Hand ausgesät, anschließend eingeharkt und danach mit Brettern festgetreten, die man sich an die Füße bindet.


Wenn du dir eine Walze besorgen kannst, ist es natürlich bequemer, die Fläche zu walzen. Je schneller der Samen keimen kann, um so dichter wird er aufgehen Sorge deshalb für möglichst günstige Keimbedingungen. Am besten nimmst du deine Raseneinsaat bei trübem, windstillem Wetter vor, möglichst nach einem Regen. Die Oberfläche muß aber wieder leicht abgetrocknet sein, sonst schmiert der Boden. Wenn es nach der Aussaat nicht regnet, ist es notwendig, die Fläche mit einem Regner feuchtzuhalten. Da der Samen nur bei mildem Wetter keimt, möchte ich dir raten, deinen Rasen nicht vor Ende April auszusäen. Während des Sommers kannst du jederzeit Rasen säen, aber nach Ende September auch nicht mehr.


Die Pflege der Rasenfläche

Wenn der Samen gekeimt ist, solltest du die jungen Gräser etwa 10 cm hoch werden lassen, bevor du den ersten Schnitt vornimmst. Dieser wird am besten mit einem Rasenmäher mit Walzenantrieb durchgeführt, damit die Gräser nicht gelockert werden. Anschließend ist es ratsam, ihn noch einmal zu walzen oder festzutreten. Schon beim dritten Schnitt brauchst du nicht mehr so vorsichtig zu sein.



Ein gepflegter Rasen muß einmal wöchentlich geschnitten und stets gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Nach dem 3. bis 5. Schnitt nimmst du deshalb regelmäßige Düngungen mit einem Rasendünger vor. Diese Spezialdünger bestehen vorwiegend aus Stickstoff, der langsam an den Boden abgegeben wird. Rasendünger gibt es in den verschiedensten Zusammenstellungen, also auch mit Unkraut- oder Moosvernichter. Volldünger (z.B. Blaukorn) solltest du nicht zur Rasendüngung verwenden, da der Rasen dann kurzfristig sehr schnell wächst und die Unkrautbildung begünstigt wird.

In älteren Rasenflächen bildet sich häufig Moos. Fast immer ist ein verdichteter oder zu nasser Boden für die Moosbildung verantwortlich. Mangelnde Sauerstoffzufuhr und Nährstoffmangel sind dafür verantwortlich. Wenn du das bekämpfen willst, mußt du unbedingt vertikutieren, d.h. du reißt die Rasenoberfläche mit einem Schneidrechen, oder bei größeren Flächen mit einem Motorvertikutierer auf. Dadurch wird der Boden zumindest oberflächlich gelockert. Wenn du nun noch grobkörnigen Waschsand, vermischt mit Moosvernichter, auf die Fläche bringst, hast du schon viel gegen die Vermoosung getan. All dies sollte im März/April geschehen.

Hat es nach dem Vertikutieren größere Lücken in der Rasenfläche gegeben, mußt du nachsäen. Eine Vorratsdüngung mit Rasenspezialdünger sollte in jedem Frühjahr vorgenommen werden, und damit der Rasen besser über den Winter kommt, empfehle ich eine weitere Düngung im Spätsommer. Unkraut im Rasen ist nicht nur häßlich, sondern auch den Gräsern sehr schädlich. Früher war die Bekämpfung schwierig und mühsam. Heute gibt es sehr wirksame und für die Gräser vollkommen unschädliche, chemische Mittel, mit welchen du deinen Rasen stets unkrautfrei halten kannst. Ich rate dir jedoch, schon von Anfang an kein Unkraut aufkommen zu lassen.