Bodenarten
Die Hauptbestandteile unseres Bodens sind Sand, Ton, Humus und Kalk. Der Sand- bzw. Tongehalt bestimmt die „Schwere” des Bodens. Der reine Sandboden ist genauso unfruchtbar wie der reine Tonboden. Der Kalk ist bestimmend für den Säuregrad des Bodens und der Humusgehalt für die wasserhaltende Kraft. Auch reine Kalk- oder Humusböden sind unfruchtbar. In Lehmböden findet sich eine ideale Vermengung der vier Hauptbestandteile. Sie sind deshalb die besten Gartenböden überhaupt. Um nun einen guten Gartenboden zu erzielen, müssen die vorgefundenen Verhältnisse so beeinflußt werden, daß die schlechten Eigenschaften vermindert, die guten gefördert werden. Die wichtigsten Bodenarten möchte ich kurz beschreiben:

Leichte, sandige Böden erwärmen sich sehr rasch, da durch die lockere Lagerung der kleinen Bodenteilchen die Luft leicht eindringen kann. Aufgrund dieser Eigenschaft geht jede Zersetzung, z.B. von Stall- oder Gründung, verhältnismäßig schnell vor sich. Man bezeichnet diese Böden deshalb als rege. Da sie keine wasserhaltende Kraft besitzen, trocknen sie sehr schnell aus, und die Nährstoffe werden rasch ausgewaschen. Solche Bodenarten sind deshalb ewig hungrig und ausgesprochene Düngerfresser. Durch reichliche Humuszufuhren in Form von Stalldung, Gründung, Torfmull und Kompost sind sie verhältnismäßig einfach zu verbessern. Da sie meist sauer reagieren, sollten sie regelmäßig gekalkt werden. Sie sind fast bei jedem Wetter zu bearbeiten. Dadurch und durch ihre leichte Erwärmung eignen sie sich ganz besonders zur Kultur von Frühgemüse.

Tonböden sind kalt, undurchlässig und feucht. Jede Zersetzung geht nur sehr langsam vor sich, man bezeichnet sie deshalb als träge. Die Nährstoffe werden sehr lange festgehalten, so daß sie für die Pflanzen nur beschränkt zugänglich sind. Man kann sie sehr schwer durch reichliche Sand- und Humuszufuhren verbessern. Bei diesen Böden ist eine häufige und gründliche Lockerung unbedingt notwendig. Vor allen Dingen müssen sie im Herbst in grober Scholle gegraben werden, um kräftig durchfrieren zu können. Nur so kann man mit einer einigermaßen guten Krümelung rechnen.
Lehmböden sind tätige Böden, deren Hauptbestandteile Sand und Ton sind. Je nach den Anteilen von Sand oder Ton sind es lehmige Sand- oder sandige Lehmböden. Sie weisen eine ausgezeichnete wasserhaltende Kraft auf, sind locker, gut durchlüftet und erwärmen sich rasch. Sie waschen nicht leicht aus und sind deshalb außerordentlich nährstoffreich. Bei guter Pflege stellen sie die idealen Gartenböden dar. Zu dieser guten Pflege gehören natürlich auch die regelmäßige Lockerung sowie die Humus- und Nährstoffzufuhr.
Kalkböden sind hitzig, trocken und arm an Nährstoffen. Sie sind nur sehr schwer durch reichliche Humus- und Kompostgaben zu verbessern. Sie kommen jedoch bei uns in Deutschland seltener vor.
Humusböden sind sauer und sehr frostempfindlich. Sie sind durch intensive Bearbeitung bzw. Sand- und Lehmzufuhren zu verbessern. Wir finden sie vorwiegend in Moor- und Heidegegenden.